Häfen & Marinas
..sind immer einen Besuch wert!
Vielerorts sind in kleinen und mittleren Hafenanlagen (außer in den Wintermonaten) ein paar Fische zu sehen und so beginnen in der Regel die meisten Abendteuer auch fast immer an einem Hafen… Das liegt ganz einfach daran, dass sich die Fische hier sicher fühlen und wir die Fische sehen und beobachten können. Das macht die Sache aber nicht unbedingt einfacher, denn das Beobachten geht in beide Richtungen… In der Regel haben uns die Hafenfische viel eher wahrgenommen als umgekehrt. Wer häufiger am Mittelmeer Urlaub macht weiß, Hafenfische stehen unter Dauerbeschuss. Diese Fische zu fangen ist nicht einfach und ein Versuch macht nur unter ganz bestimmten Bedingungen Sinn. Zu den erfolgsversprechenden Bedingungen an Häfen zählen (wie fast auch sonst immer)die Dämmerung morgens und abends (blaue Stunde) sowie wolkiges und schlechtes Wetter mit Wellengang.
Würde man mich fragen wie der „gewöhnliche“ Hafen am Mittelmeer ausschaut, würde ich ihn folgendermaßen beschreiben:
Er fasst irgendetwas zwischen 30 & 100 Booten, ist im Hafenbecken 3-10 Meter tief, besitzt einen Schutz aus Felsen oder Tetrapoden auf der Außenseite und der Innenbereich ist begeh- und befahrbar.
Aber es gibt per se keine Definition wie ein Hafen auszusehen hat… Vom kleinen Fischerhafen eines abgelegenen Dorfes welcher bei 5-10 kleinen Booten schon an seine Kapazitätsgrenzen stößt, über die mittlere Yacht-Marina mit 100 Yachten bis hin zu riesigen Häfen welche idR auch sehr dreckig sind. Zwischen den 3 Beispielen liegen sicherlich noch zig weitere Größenbeispiele.
Häfen bieten Weltweit nicht nur Schiffen und Booten Schutz, sondern auch vielen verschiedenen Fischarten. Einige schützen sich hier nur bei Bedarf vor den Bedingungen auf hoher See und verlassen diese wieder sobald sich die Bedingungen gebessert haben. Wiederum Andere verbringen hier ihr ganzes Leben und verlassen die schützenden Mauern nur selten. Andere wiederum benutzen die Häfen als Schnellimbiss. Rein in den Hafen, Jagen/Fressen, raus aus dem Hafen.
Fische in Häfen sind idR Menschen gewohnt. Bewaffnet mit einer Pol-Brille in den frühen Morgen- und den späten Abendstunden kann man viel beobachten und evtl. die richtigen Schlüsse ziehen. In jedem Fall sollte man sich unauffällig bewegen. Denn gerade weil hier Fische an Menschen gewohnt sind, kennen sie auch viele unserer Verhaltensmuster wenn ihnen nachgestellt wird…
Wenn wir hier also erfolgreich angeln wollen, und das gilt nicht nur für Häfen, müssen wir unsere Methode und Angelzeit auf die jeweilige Jahreszeit und den vorherrschenden Bedingungen anpassen. So macht es wenig Sinn im Sommer in der Mittagshitze im Hafenbecken auf Wolfsbarsch zu angeln ob wohl die Fische dort vielleicht sogar stehen. Wenn es eine Wette hierfür gäbe würde ich nicht einen Cent auf den Erfolg des Anglers setzen…
Geht man zugleich aber 50m weiter, auf die Außenkante desselben Hafens und jiggt beispielsweise auf Aj’s an einer tiefen Kante entlang, kann die Sache schon erfolgreicher ausgehen! Erfolg und Misserfolg hängen also sehr oft von uns selbst ab, bzw an den Entscheidungen die wir treffen.
Fast immer werden Hafenanlagen im Außenbereich durch große Felsen oder künstliche Tetrapoden gegen die raue See geschützt. Diese von Menschenhand aufeinander gestapelten Riesen, bilden Unterwasser ein Geflecht aus Tunneln und Gängen und bieten hier sowohl den Räubern Deckung als auch den Gejagten Schutz – ein perfekter Ort für unser Vorhaben!
Es kommt häufig vor das ein Hafen oder eine Marina an tiefes (ab 15m) oder sogar sehr tiefes Wasser (ab 25m) grenzt. Je nach Grundbeschaffenheit können diese Spots - gerade im Sommer bedingt durch die kühleren Temperaturen in der Tiefe und der vorherrschenden Thermokline, wahre Fischmagneten sein!