Weißer Thun – Thunnus alalunga

Steckbrief Weißer Thun – lat. Thunnus alalunga

Weiße Thunfische auch Albacore oder Longfin-Tuna genannt sind gern gesehene Sport- und Speisefische. Es ist wie alle anderen seiner engen Verwandten eine pelagische Art und tritt in großen Schwärmen während des gesamten Sommers und Herbstes im Mittelmeer auf. Wo und wann ist aber regional sehr unterschiedlich und sollte vorab gut recherchiert werden. Während er zB auf Zypern vornehmlich im Sommer zu finden ist, stellen sich die Schwärme in Nordgriechenland erst ab Mitte September ein.  

Die max. Länge ist in der Literatur mit über 50kg angegeben, allerdings entziehen sich Fische in dieser Größe aus dem Mittelmeer meiner Kenntnis. Üblicherweise spricht man von strammen Exemplaren bereits bei Gewichten um 20kg.

Wie beschrieben handelt es sich um pelagische Fische und der Fang gelingt nur selten abseits der offenen See also vom Ufer aus. Weiße Thune kann man, wie alle anderen ihrer engen Verwandten, über sog. feeding frenzies (Fressrausch) ausfindig machen und beobachten.

Feeding frenzies finden in der Regel an der Oberfläche statt, wo die Thune ihre Beute an die Oberfläche drücken. Solche Spots machen meistens durch Schaumkronen, aufblitzende und flüchtende Beutefische, buckelnde und springende Jäger und wild gewordene Möwen auf sich aufmerksam.

Hat man einen solchen Spot vom Boot aus entdeckt, nähert man sich am besten über die Wind zugewandte Seite oder der Strömungsrichtung entsprechend und lässt sich mit ausgeschalteten Motoren an den Spot treiben und wirft die Fische mit entsprechendem Gerät an. Es empfiehlt sich wie immer die Köder den Beutefischen anzupassen und entsprechende Modelle zu wählen. Als Köder kommen idR Sticks und Popper in Frage, wobei gut präsentierte Naturköder sicher auch fangen werden. Man kann nicht zu schnell kurbeln, und der schnellstmöglich geführte Köder, verlangt einem Thun maximal ein müdes Lächeln ab. Im Gegenteil, ein extrem schnell flüchtender Beutefisch bringt diese Jäger erst so richtig in Rage und die Bisse kommen hammerhart!  

Das Schleppangeln (Trolling) auf diese Fische ist  am Mittelmeer sehr verbreitet. Hierbei werden  Wobbler um 20cm bei Geschwindigkeiten um 5-6 Kn an bekannten Spots geschleppt. Es ist zu beachten dass gerade bei diesen hohen Geschwindigkeiten Wobbler hat ein sehr stabiles und dabei trotzdem noch attraktives Laufverhalten haben sollten. Es kommen also wirklich nur sehr spezielle Modelle in Frage. Ebenfalls sollte man entsprechendes Gerät benutzen (20-30lbs) und die Bremse so eingestellt haben, dass während der Fahrt gerade keine Schnur von der Rolle läuft, bei einem Biss aber die Rute nicht gleich bricht oder aus dem Rutenhalter fliegt…  

Fänge vom Ufer aus gelingen nur selten, und wenn überhaupt nur mit Kenntnissen über das dortige Vorkommen dieser Fische. Es sind steil abfallende Küsten mit Tiefen ab 30m in Wurfweite und die offene See voraus. Methoden dabei sind das Shore Jigging oder gezieltes Anwerfen mit Stickbaits beim Spinnfischen.  
Beste Zeiten, egal ob vom Boot oder Ufer aus, sind sehr früh am Morgen und am frühen Nachmittag