Bluefish - Allgemeines

Steckbrief Bluefish (Blaubarsch)Pomatomus saltatrix

Der wissenschaftliche Name „Pomatomus saltatrix“ besteht aus dem Altgriechischen „Pomatomus“ und dem Lateinischen „saltatrix“.
Während „Poma“ so viel wie Verschluss bedeutet und in diesem Fall wohl das Maul bezeichnen soll, bedeutet „Tomus“ so viel wie Schnitt bzw. Teilung. Frei übersetzt sollte es das „teilende Maul“ bedeuten was schon einiges über die Anatomie des Bluefish aussagt… Ein Vergleich mit Piranha-Zähnen ist, zumindest was die Schärfe betrifft, sicher nicht allzu weit hergeholt. Die deutsche Übersetzung für den lateinischen Namen „saltatrix“ wäre wohl „springender Tänzer“ oder so ähnlich was sich ebenfalls in seinem Wesen wiederspiegelt.

Wenn es Fische gibt die den Namen „Sportfisch“ verdienen, dann kann man beim Bluefish sicher noch ein Ausrufezeichen dahinter setzen – und zwar ein fettes! Denn mit Ausnahme der Goldmakrele (Mahi) fällt mir kein weiterer Fisch im Mittelmeer ein der an der Angel so ausdauernd kämpft und während dessen so spektakuläre Sprungfolgen hinlegt. Und wenn ihm durch die vielen Sprünge und ausgedehnten Tailwalks die Freiheit einmal nicht gelingt, hat er immer noch ein Ass im Ärmel – seine messerscharfen Zähne mit denen er je nach Körpergröße, spielerisch mit einem Kopfschütteln sogar monofile Vorfächer über 0,60 kappen kann!

Obwohl er, wie der Deutsche Name bereits vermuten lässt, tatsächlich ein entfernter Verwandter der Barschartigen ist (Percomorphaceae), deuten Lebensweise und morphologische Merkmale eher auf einen schnellen im freiwasserlebenden Fisch hin der keine Deckung für seine Angriffe benötigt. Sowohl Lebensweise als auch äußere Merkmale ähneln also eher Tuna & Co.  

Der Bluefish kommt in fast allen Weltmeeren vor und so ist es nicht verwunderlich dass er Mittelmeer nicht fehlt. So wie Wolfsbarsch & Leerfisch liebt auch er ganz besonders die Nähe zu Flussmündungen aber im Gegensatz zu anderen Fischen wie z.B. der Goldmakrele ist seine Präsenz nicht ganz so Saisonabhängig und man findet ihn periodisch das gesamte Jahr vor den Küsten. In Massen tritt er vor vielen Mittelmeer-Küsten im Frühjahr ein und läutet somit vielerorts ab März-April die Spinnfischer-Saison ein! Bis Oktober ist er an vielen Küstenabschnitten häufig zu Gast und erst ab Mitte November wird seine Anwesenheit in den flachen Küstenregionen eher seltener. Er ist aber immer in der Nähe und so kommt es, dass man ihn sogar im tiefsten Winter an den altbekannten Spots antreffen kann. Dabei handelt es sich aber eher um Zufallstreffer, wirklich gezieltes und erfolgreiches Beangeln ohne die Fische vorher gespotted zu haben ist eher sinnlos.        

So geliebt wie er bei vielen Sportfischer ist, so gefürchtet ist er Unterwasser, bei seinen potentiellen Opfern. Ich habe beim Schnorcheln schon mehr als einmal noch lebende Fische gefunden welche kurz zuvor von Bluefish attackiert wurden. In allen Fällen wurde das Opfer wie mit einem Skalpell zweigeteilt und der vordere Teil zuckte hilflos auf dem Meeresgrund – ein bemitleidenswerter  Anblick… Die Opfer waren 2x eine Bandbrasse und 1x ein Hornhecht. Bei beiden Arten handelt es sich um im Mittelwasser lebende Fische was seine Vorlieben im Speiseplan wiederspiegelt denn er jagt ebenfalls mit großer Freude im Freiwasser und treibt dabei seine Beute von hinten an die Wasseroberfläche und verfolgt diese. Nicht selten sind es Bluefish die ganze Hornhechtschwärme in Panik versetzen und diese aus dem Wasser treiben. Dabei flüchten die Hornhechte in vielen kleinen Sprüngen zu Hunderten übers Wasser und versuchen zu entkommen. Am Ende dieser Flucht steht oft ein Wasserschwall welcher das Ende der Jagd signalisiert. Es ist der Bluefish der nach einem plötzlichen Richtungswechsel einen Fisch zu fassen bekommt und dadurch einen oft gut sichtbaren Wasserstrudel bewirkt.

Wie bei vielen anderen Raubfischen, entwickelt sich der Bluefish in seinen sozialen Kontakten zum Einzelgänger je älter und größer er wird. Zählen die Schwärme der Halbstarken (30-50cm) Anfangs noch 20-30 Tiere (oder auch mehr) bestehen die Gruppen der großen Fische (70cm aufwärts) nur noch aus 2-4 Fischen und nicht selten handelt es sich bei großen Ausnahmefischen um absolute Einzelgänger.

Bluefish - Angeln im Mittelmeer

Für die meisten Urlaubsangler ist eine Begegnung mit dem Blue eher zufällig – wenn überhaupt. Denn aufgrund seiner Jagdweise und seiner messerscharfen Zähne muss man schon extrem viel Glück haben um einen Blue als Beifang zu fangen bzw. zu landen.

Seine Küstennahen Reviere sind mittlere bis flache Strandabschnitte und Hafen-Außenanlagen. Beobachtet man im Frühjahr in solchen flachen Bereichen Massenpanik unter den Futterfischen, sind wahrscheinlich Blues am Jagen, denn andere Räuber wie Mahis oder AJ‘s können zu dieser Jahreszeit ausgeschlossen werden. Es bleiben noch kleine Thunfischartige, allerdings sind diese meistens in Bereichen mit deutlich tieferem Wasser anzutreffen.

Bluefish sind an den Mittelmeerküsten fast überall präsent. Um nicht ins Blaue zu Angeln (welch ein Wortspiel) sollte man sich vor Ort bei den Locals und/oder im nächsten Tackleshop über Fische, Gewohnheiten und Spots in der Region erkundigen.

Bluefish - Methoden & Gerät

Gerät

Wie bei den meisten anderen Fischen des Mittelmeers welche sich vom Ufer aus mit der Spinnrute fangen lassen, reicht auch hier eine mittlere Rute und Rolle mit entsprechender Schnur. Um aber gezielt auf Bluefish zu fischen sollten wir:

  • 20-30 cm dünnes Stahlvorfach vorschalten

Wie bereits erwähnt haben Blues messerscharfe Zähne! B großen Ködern, also ü20cm, ist ein Stahlvorfach nicht unbedingt notwendig, schadet aber auch nicht…

  • Top water lures (Oberflächenköder) benutzen

Es gibt mittlerweile spezielle Ködertypen fürs Bluefish-Angeln. Es handelt sich dabei um Top Water Lures welche schnell geführt im Zick-Zack auf der Oberfläche schlittern.  Auch Popper können an sehr heißen Tagen zum Erfolg führen.

  • die Köder schnell führen, ähnlich wie beim heimischen Rapfenangeln.  

Sind Blues hinter unseren Ködern her, ist der Anblick spektakulär! Es beginnt eine rasante Verfolgung an der Oberfläche, bei der die Bugwellen der Fische deutlich hinter dem Köder sichtbar sind – manchmal schaut sogar der Rücken aus dem Wasser... Hält man jetzt inne und wartet auf den Biss hat man verloren. Wer es jetzt aber schafft den Köder weiterhin schnell und abwechslungsreich zu führen und nicht langsamer wird, wird oft mit einem Biss und einem spektakulären Kampf und Tanz  an der Oberfläche gleich im Anschluss belohnt!

Hinweis: Niemand kann schneller kurbeln als ein Blue schwimmt – Also keine Hemmungen!

Achtung! Blaubarsche kämpfen bis zum Schluss, und sogar an Land ist es nicht leicht dem zappelndem Fisch den Köder zu entfernen. Hier ist besondere Vorsicht geboten, denn die Zähne können auch uns leicht verletzen.

Rute

Für das Spinnfischen auf Blues reicht eine mittelschwere Spinnrute in Längen zwischen 2,40 und 3mt mit einem WG bis ca. 60g. Wegen des harten Mauls und der Köderführung beim Poppern darf die Rutenspitze ruhig etwas härter ausfallen. Für den Urlaubsspaß muss aber idR keine weitere spezielle Bluefish-Rute mitgeschleppt werden, es reicht eine „allgemeine Spinnrute“ die wir ohnehin in den Urlaub nehmen möchten.

Rolle & Hauptschnur

Auch hier würde ich die typische „Eierlegende Wollmichsau“ fürs leichte bis mittelschwere Spinnfischen vom Ufer empfehlen und zu einer Rollengröße zwischen 2500 und 4000 greifen. Außer den halsbrecherischen Sprüngen sind keine ausgedehnte Fluchten beim Drill zu erwarten. Große Fische nehmen vielleicht mal 20-30 Meter Schur und widmen sich danach gleich wieder der Luftakrobatik.    
Geflochtene Schnüre in Stärken zwischen 0,18 und 0,20 reichen völlig aus und decken sich mit der Angelei auf die meisten anderen Küstennahen Fische.

Vorfach

Stahl und nichts anderes…  Die Messerscharfen Zähne der Blues haben an monofilen Vorfächern schon oft dafür gesorgt das manch ein Angler sowohl dem verlorenen Fisch als auch seinem Kunstköder hinterher geweint hat… Ein dünnes Stahlvorfach ab 3-5 Kg in einer Länge um 30cm (bei großen Ködern auch etwas kürzer) sorgt für die nötige Sicherheit im Drill.  

Köder und Führung

Beim Fischen auf Blues kommen ausschließlich Top water baits wie Popper, Stick- und Penzil baits in Frage – und zwar in Größen ab 15cm aufwärts! Auch kleine Fische nehmen große Köder, also keine Hemmungen! Ich vermute dass dies mit der Tatsache zusammenhängt, dass Blues Ihre Beute mit den Messerscharfen Zähnen zerteilen können und so nicht unbedingt auf Mundgerechte Happen warten müssen. Hornhechte, Meeräschen und Bandbrassen gehören zu ihrer Hauptnahrung an den meisten Mittelmeerküsten und normalerweise würde ich jetzt bei jedem anderen Fisch schreiben „und genau nach diesen natürlichen Vorbildern sollten sich unsere Ködermuster richten“… Aber, nach allem was ich weiß und beobachten konnte ist es dem Bluefish aber egal welches Muster der Köder hat, Hauptsache etwas flieht vor ihm wenn es in Sichtweite kommt – und zwar schnell!
Hat ein Bluefish also erst mal unseren Köder im Visier und sprintet hinterher, sollten wir auf keinen Fall langsamer werden sondern kurbeln was unsere Rolle hergibt! Am besten so schnell dass die Blues keine Zeit haben den Schwindel zu erkennen. Je mehr Wellen der Köder dabei schlägt, je höher die Anzahl der Luftblasen ist die Unterwasser durch die Geschwindigkeit des Köders entstehen und umso häufiger er dabei auf der Wasseroberfläche flitscht und wieder eintaucht, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit das es zum Strike kommt! Bei solchen rasanten Hetzjagten kommt es natürlich auch schnell zu Fehlbissen. Wie bereits erwähnt, im Gegensatz zu vielen anderen Fischen muss der Blaubarsch seine Beute nicht festhalten, durch den ersten Biss wird die Beute in der Regel so schwer verwundet das sie Bewegungsunfähig ist und nicht mehr flüchten kann.

Oft kommt es vor das 2, 3 oder noch mehr Blues dem Köder hinterher jagen. In solchen Situationen ist nicht nur der Jagtinstinkt aktiv, sondern ganz besonders der Futterneid! Genau deswegen haben wir auch meistens nach einem Fehlbiss noch einen oder zwei weitere Versuche!

Die Walk-the-dog Methode hat sich im Mittelmeer auf Räuber wie Wolfsbarsch & Bluefish etabliert und liefert ebenfalls wie beim Poppern enorm spektakuläre Bisse und Angriffe, meistens gefolgt von einer Reihe Sprünge! Ich empfehle jedem der das noch nie gemacht hat, sich einige Videos zu dieser Technik zB auf YouTube anzuschauen um ein Gefühl  für die Richtige Führung zu bekommen.  

Sticks, Pencils

Spezielle Kunstköder die speziell für Bluefish konstruiert wurden und die „walk the Dog“ (WTD) Methode besonders unterstützen, gibt es mittlerweile zu Hauf! Man braucht sich nicht im Vorfeld damit einzudecken, in der Regel kann man sich darauf verlassen das man diese vor Ort kaufen kann. Dies hat den Vorteil dass man im örtlichen Angelladen beim Kauf ins Gespräch kommt und so eher wertvolle Infos zu Spots, und lokalen Besonderheiten bekommt!

Meerforellenwobbler

Viele von uns besitzen und fischen bereits diese kleinen bis mittleren sinkenden Kunstköder auf Meerforelle oder Rapfen. Beim Urlaub am Mittelmeer habe ich immer ein paar Spöket und Co. in meiner Tacklebox. Neben den hervorragenden Flugeigenschaften,  erlauben sie uns beim Fischen auf Bluefish eine sehr schnelle Köderführung bei der die Köder zwar auf der Oberfläche gleiten aber doch immer wieder ins Wasser eintauchen.  

Popper

Bisse auf Top-water-lures gehören unangefochten zu den spektakulärsten Aktionen beim Angeln und brennen sich mit Sicherheit für eine lange Zeit in unserer Erinnerung! Gerade Bluefish reagieren besonders interessiert auf Popper, mehr als jeder andere Mittelmeerfisch würde ich sogar behaupten!  An heißen Tagen mit wenig Wind und Welle können Popper unsere letzte Hoffnung auf einen Fisch sein! Durch die besondere Führung ist eine härtere Rutenspitze sehr zuträglich!

Blinker

Auch Blinker funktionieren wenn Blues am Jagen sind und ganz besonders wenn sie zu mehreren unterwegs sind. Auch hier greife ich auf Bewährtes zurück und benutze ebenfalls Modelle wie Snaps oder Gno ab 25g für das Meerforellenangeln.  

Bluefish - Jahreszeiten

Frühjahr (März - Mai)

Je nach Witterung kommen die ersten Bluefish-Schwärme bereits im März an die Küsten. Je größer die einzelnen Fische umso kleiner sind die Schwärme. Gute Chancen hat man eigentlich immer an Flussmündungen und den oft davor gelagerten Sandbänken. Gute Bedingungen sind jetzt fast Tageszeitunabhängig, denn die Fische sind hungrig und jagen ständig. Hat man es eher auf die großen Exemplare abgesehen, kann man versuchen dem Anglerglück etwas nachzuhelfen, indem man an flachen Sandbänken bei mäßigem Wellengang angelt. Hier wird das flache Wasser durch Sand und Seegang etwas getrübt und gerade die größeren Exemplare fallen nun etwas leichter auf unsere Kunstköder herein. Süßwassereinläufe gehören ebenfalls durch die entstehende Trübung zu den Top-Spots. Sieht man hier noch Schwärme von Meeräschen, sind die Blues oft nicht weit.

Sommer (Juni, Juli, August)

Im Sommer patrouillieren die Fische weiterhin von den Küsten, haben jetzt allerdings reichlich zu fressen und Fressorgien wie im Frühjahr bleiben daher weitestgehend aus. In einigen laichen Bluefish anscheinend mitten im Hochsommer, zumindest habe ich das selbst erlebt und auch von anderen bereits gehört. Allerdings handelt es sich bei diesen den Orten um Binnenmeere mit Süßwasserzuläufen. Trotz des Laichgeschäftes haben die Fische gejagt und sind wie gewohnt auf Patrouille im Flachwasser gewesen.

Beste Chancen Fische zu fangen bestehen vormittags und nachmittags. Die Fische sind Freiwasserräuber und jagen wie gesagt nicht unbedingt aus der Deckung, daher sind die Stunden in denen es noch Dunkel ist nicht unbedingt die Besseren. Besser man fischt also nach Sonnenaufgang bis 3-4 St. danach und dann abends wieder. An sehr heißen, windstillen Tagen kann man es an ausgesprochenen Bluefish Hotspots (zB Flussmündungen) auch mal Mittags mit einem Popper probieren.

Herbst (September, Oktober, November)

Die besseren Monate im Herbst sind der September und der Oktober - ohne den November aber komplett ausschließen zu wollen. Es die Zeit der größeren Fische und man sollte keine Angst vor großen Ködern haben – 20cm aufwärts. Die Blues jagen jetzt dort wo sie vorkommen, große Meeräschen welche im Herbst die ersten Laichschwärme bilden. Diese "Futterfische" sind nicht selten Exemplare mit 1,5 -3 kg... Je mehr der Herbst fortschreitet, umso mehr kann man den Fischen den gesamten Tag nachstellen.

Winter (Dezember, Januar & Februar)

Die Wintermonate sind keine Bluefish-Monate. Allerdings kommt es nicht selten vor das im tiefsten Winter der eine oder andere Schwarm an der Küste anzutreffen ist. Meistens handelt es sich dabei um Beifang beim Wolfsbarschangeln. Der Schwarm bleibt dann einige Tage an der Küste und der Fang vereinzelter Fische ist idR den Einheimischen vorbehalten.

Bluefish - Spots

Bluefish sind pelagisch lebende Fische welche gerade im Sommer immer öfter die Küstennahen Bereiche besuchen und zum Jagen dort entlang ziehen. Außer Bereichen an Flussmündungen im Frühjahr, ist es schwer küstennahe Spots für den Sommer und Herbst zu definieren, an denen man die Fische im Laufe eines Tages trifft.

Bluefisch lieben sehr flaches und trübes Wasser für ihre Jagdvorstöße an den Küsten. Hier können sie blitzartig vorstoßen und die Fischschwärme überraschen. Flach bedeutet im Fall der Blues sehr häufig 0,1 - 3m. Außerdem jagen Bluefish gerne mit Hilfe einer Deckung, wie zB Bootsanleger, Große Felsen vor der Küste, angeschwemmte Bäume an Flussläufen, etc

Tip:
Es gibt sie aber, diese Spots an denen sich Bluefish, gerade in den warmen Monaten, fast täglich küstennah zur Jagt treffen. Grundsätzlich sollte man sich also vor Ort im Tackleladen und bei den Locals erkundigen ob und wo es in der Region Bluefish gibt. Im Allgemeinen gehören Blues in den meisten Mittelmeerländern nicht unbedingt zu den geschätzten Speisefischen wie zB der Wolfsbarsch, daher werden Tipps und Erfahrungen der ortsansässigen Angler mit einem Touristen wesentlich eher geteilt!

Flussmündungen

Flussmündungen gehören wie so oft, auch bei den Blues zu den absoluten Top-Jagdrevieren – gerade im Frühjahr. Oft findet man im Mündungsbereich der Flüsse flache Sandbänke und Untiefen welche durch Sedimentansammlungen entstanden sind. Hat man in der Nähe also einen ähnlichen Spot, sollte man hier bei etwas auflandigem Wind und einer mäßigen Welle, frühmorgens und spätabends sein Glück probieren. Leerfisch und Wolfsbarsche lieben diese Spots ebenso und so ist willkommener Beifang nicht auszuschließen.

Hafenanlagen und Fähranleger

Gezieltes Angeln auf Blues in Häfen macht eigentlich nur auf der Außen- bzw. der Seeseite Sinn. Sie sind, wie bereits geschrieben, Freiwasserräuber und verlaufen sich nur selten in einem kleinen Hafen oder einer Marina. Allein in sehr großen Häfen mit langläufigen Piers und direktem Zugang zur offenen See kann man ihnen manchmal begegnen. Ein guter Spot für Bluefish (und viele weitere Räuber) sind Fähranleger für Kurzstrecken. Da diese Schiffe wie bei einer Busslinie ständig unterwegs sind und die Anlegezeiten daher sehr kurz sind, benötigen sie keinen richtigen Hafenschutz und legen lediglich an einer Betonwand im Wasser an. In Griechenland findet man diese Art von Fähranlegern sehr oft, was natürlich den unzähligen Inseln geschuldet ist. Viele Kleinfische finden hier an den großen Fähren Schutz vor den Räubern die im Freiwasser lauern. Allerdings nur sehr befristet, denn die Fähren legen rel. schnell wieder ab. Die Futterfische verlieren in dem Moment nicht nur die Deckung, sie werden auch noch vom Sog des ablegenden Schiffes beim Flüchten behindert und sind in dem Moment eine einfache Beute. Gerade im Sommer und Herbst kann man - während die Schiffe an- und ablegen - inmitten des durch die Schiffsschraube aufgewirbelten Wassers, den einen oder anderen Fisch fangen. Auch andere Jäger wie Hornhechte, Stöcker und halbstarke AJ’s tummeln sich hier gerne!

Strände

Im Gegensatz zu Wolfsbarschspots, gibt es für Bluefish keine allgemein anzuwendende Regel bei der man einen Strand alleine aufgrund seiner morphologischen Merkmale einem Bluefish-Revier zuordnen könnte. Neben den Tips von Einheimischen, besteht unsere einzige Chance oft darin, Bluefish beim Jagen zu spotten. An der Oberfläche flüchtende Fische wie Hornhechte oder Meeräschen weisen uns den Weg.

Strände, auch solche welche Tagsüber von Badegästen stark frequentiert werden, zeigen sehr früh morgens und spät abends oft ein völlig anderes Bild als in den Zeiten an denen man sich normalerweise dort aufhält. Nicht selten sieht man bei Windstille hier und da Ringe von aufsteigenden Fischen auf dem Wasser, ähnlich dem heimischen Weiher. Räuber in allen Größen sind oft in der Nähe und patrouillieren nicht weit vom gedeckten Tisch. Stalking und das Angeln auf „Sicht“ mit der Spinnrute in den genannten Zeiten lohnt sich oft und kann hier durchaus ergiebig sein.

Bluefish - Unterwasser Videos

Durch zum Teil falsche Informationen über das Mittemeer, wie zB "da ist alles leergefischt" oder "nur Kleinkram, da brauchst du gar nicht zu angeln" lassen viele gestandene Angler ihr Tackle zu Hause stehen, oder gehen die Sache oft nur halbherzig und falsch an. Entäuscht stehen sie im Juli/Agust mittags bei 35°C am Hafen ihres Urlaubsortes und sind froh auf die anfangs angesprochenen Informationen gehört zu haben und das Tackle zu Hause zu lassen...

In diesem Bereich versuchen wir mit einigen Unterwasservideos aus dem Bereich Speerfischen, den Lesern einen kurzen Einblick Unterwasser zu geben.

Warum Speerfischen?

Apnoe-Speerfischer müssen mit ihrer Umgebung eins sein, wenn sie erfolgreich sein wollen. Anschleichen und minutenlanges am Grund, hinter einem Stein Lauern, erfordern neben einer extremen körperlichen Fitness und einem wachen Geist, ebenso eine besondere Kenntniss der Umgebung und vorallem Kenntnisse über die Gewohnheiten der jeweiligen Beutefische.

Es wurden bewusst einige Videos aus sehr flachen Bereichen gewählt, damit Mittelmeer "Anfänger" nicht denken man müsse zwangsläufig im Tiefen angeln. Neben der Fische sollte man ganz besonders die Gegebenheiten beim jeweiligen Video beobachten um ein gewisses Gefühl für den Zielfisch und die Spots zu bekommen. Zugegeben, niemand wird durch das bloße Schauen von Videos zum "Experten", dafür braucht´s viel Erfahrung und vorallem Zeit am Wasser. Aber, und das ist nicht weniger ausschlagebend für den Erfolg, nach dem Schauen der Videos, wirft der Ein oder Andere nach ein paar Stunden ohne Fisch vielleicht doch nicht gleich die Angel ins Korn und jiggt oder spinnt unermüdlich weiter bis...

Bitte beachtet folgendes:

Das Speerfischen wirkt auf viele brutal und blutig. Aber: Das Speerfischen ist zweifelsohne die selektivste Methode an sein Abendessen zu kommen, da man immer die Wahl hat und die passende Beute selektieren kann - ganz ohne ungewollten Beifang. Und es ist zweifelsohne noch dazu die sportlichste (und somit die schwierigste und fairste) Methode , wenn mann bedenkt, das eine Vielzahl der Speerfischer heutzutage am Mittelmeer 20-30m tief fischen und zwar nur mit einem Atemzug. Einige tauchen sogar bis zu 40 & 50 m oder gar tiefer!

Deswegen: Bitte diese Videos nur dann betrachten wenn man sich darauf vorher eingestellt hat.

Bluefish - Shore Game Videos