Blauflossenthunfisch - Thunnus thynnus

Steckbrief Blauflossenthunfisch - lat. Thunnus thynnus

Die Namensgebung stammt wahrscheinlich aus dem alt-Hebräischen Wort „Tannīn“ wurde im Altgriechischen zu „θύννος“ (ausgesprochen „Thynnos“) und wurde später von den Römern zu „Thynnus“ umgenannt. Im Althebräischem bedeutet der Name so viel wie „Meeresungeheuer“, im Altgriechischen hat das Verb „θύνω“ die Bedeutung „Rasen, Stürmen“. Betrachtet man die Größe der Fische und die begrenzten Fangmethoden der Antike, kann man sich gut die etymologische Herkunft des Verbs ableiten. Denn noch heute gilt der Fang eines Blauflossenthunfisches mit der Angel als extrem schwer und mühselig trotz moderner Technik, Fangmethoden und robustem Gerät.  

Blauflossenthune werden auch „roter Thun“ genannt. Dieser Name kommt wohl aus dem Italienischen wo er als „Tonno Rosso“ bezeichnet wird. Es gibt 2 Thesen wie er in Italien zu seinem Namen gekommen ist:

  • Durch die extrem dunkelrote Färbung seines begehrten Fleisches, was naheliegend wäre.
  • Die zweite Annahme rührt von einer in Italien Jahrhundertealten, traditionellen Fangmethode, der sog. Mattanza. Mattanza bedeutet übersetzt nichts anderes als „abschlachten“ und der Name „roter Thunfisch“  ist wohl der tiefroten Meeresfärbung während und nach der Schlachtung geschuldet.

Blauflossenthune (auch kurz BFT für Blue Fin Tuna) gehören zu den größten Sportfischen im Mittelmeer. Sie werden deutlich über eine ½ Tonne schwer und erreichen Längen von ca. 400cm. Aufgrund der hohen Preise die diese Fische auf den weltweiten Märkten erzielen, leiden die Bestände unter kommerzieller Überfischung, und werden  als stark gefährdet ausgewiesen.

Was das Mittelmeer betrifft, haben sich die Bestände seit dem Fangverbot bzw der deutlichen Regulierung der Quoten der Berufsfischer, erholt. Zumindest ist dies mein subjektiver Eindruck. Von Spanien über Kreta bis zu den Sporaden bekomme ich jährlich Informationen über häufige Sichtungen. Während sich die Fische vor Spaniens Küsten bereits im Frühjahr aufhalten, kommen sie vor Kretas Küsten im Juni vor und weiter nördlich bei den Sporaden erst im Hebst. Es ist zumindest naheliegend das die Schwärme im Laufe des Sommers von West nach Ost wandern und ab Herbst wieder zurück in Richtung Gibraltar bzw Antlantik ziehen.  

Es kommt immer häufiger vor das sich Thunfische von den tausenden Fischzuchtanlagen am Mittelmeer angezogen fühlen und dort gesichtet werden. Es wurde sogar schon mehrmals über einzelne Fische mitten im Winter in der Nähe von solchen Zuchtanlagen berichtet. Offensichtlich ziehen einzelne Fische den vor Ort gedeckten Tisch einer Reise zurück in den Atlantik, vor. Evtl. aber handelt es sich dabei um verletzte oder um solche Fische die ihren Schwarmanschluss verloren haben.

Wer mehr über die Reise der Blauflossenthune wissen möchte kann sich hier darüber in einem sehr interessanten Artikel aus der nzz, informieren:

Riesige Thunfische zieht es zum Laichen ins Mittelmeer

Angeln auf Blauflossenthun im Mittelmeer

Man sollte sich in jedem Fall vorher sehr gründlich über bestehende Regeln für den Fang eines Blauflossenthuns im jeweiligen Land informieren. Die Regelungen zum Nachstellen und Fang dieser Fische sind National sehr unterschiedlich geregelt. Bekommt man in einigen Ländern gegen eine Gebühr die Lizenz eine bestimmte Anzahl dieser Fische zu Fangen bzw zu entnehmen, so ist es zB in Griechenland überhaupt nur bestimmten Berufsfischern erlaubt Blauflossenthune zu fangen. Für Sportfischer sind dort keine Lizenzen vorgesehen. (Stand 2021)  

Es werden jedes Jahr einige Fänge dieser Fische vom Ufer aus gemeldet, üblicherweise aber werden Sie vom Boot aus gefangen, da man ihnen nach dem Biss gut hinterherfahren kann. Gefangene Fische vom Ufer wiegen in der Regel bis max. 50kg, eher deutlich darunter. Vor einigen Jahren im Urlaub in der Nähe von Volos, habe ich einen Sportfischer kennengelernt der es tatsächlich fertiggebracht hat einen 50kg Fisch vom Ufer aus mit Brandungsgeschirr zu verhaften… Eigentlich hatte er es auf Dentex abgesehen! Hier das Video: Thunfisch beim Brandungsangeln

Es macht keinen Sinn über das gezielte Angeln vom Ufer aus etwas zu schreiben. Gezielt auf BFT beim Shore Game bedeutet neben der Strapazen für Angler und Fisch, ein sehr großes Risiko den Fisch mit huderten Metern Schnur im Schlepptau zu verlieren.

Für das Angeln vom Boot aus hat sich das Driften am Mittelmeer „etabliert“. Hier wird an bekannten Durchgangswegen der Fische vom driftenden Boot aus eine Futterspur aus Fischstücken wie Sardinen, Sardellen etc. gelegt, und die Köder Nähe der Oberfläche präsentiert – ENTSPRECHENDES Gerät vorausgesetzt…  

Über das Angeln vom Boot aus hoffe ich auf einige User-Berichte welche bereits eingehende Erfahrungen zu dieser Angelei haben. Berichte/Reports könnt ihr sehr gerne hierrüber an uns senden:________________________